CreatorPirateTalk: Wir haben angefangen, als wir unsere Backpacks gepackt haben und um die Welt per Anhalter gereist sind.

Willkommen zum CreatorPirateTalk, unserem Interviewformat, bei dem wir kreative Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen des Social Media und Content Creations befragen. In dieser Ausgabe haben wir die Ehre, Melinda und Dawid zu begrüßen. In diesem Interview plaudern die Van-Reisenden aus dem Nähkästchen und erzählen von ihrem Werdegang, dem Umgang mit den sozialen Medien und geben einen Blick hinter die Kulissen.

Wie habt ihr angefangen, Content zu erstellen, und welche Rolle hat Social Media bei eurer Entdeckung und Entwicklung als Creator*innen gespielt?

Wir haben angefangen, als wir unsere Backpacks gepackt haben und um die Welt per Anhalter gereist sind. Wir wollten unsere Freunde und Familie mitnehmen und eine Plattform haben, wo alle die gleichen Informationen bekommen. Dass uns irgendwann so viele Menschen zuschauen werden, hatten wir nie erwartet und geplant und waren anfangs ziemlich überrascht.

Wie seid ihr mit der ständigen Veränderung der Social-Media-Landschaft umgegangen und wie habt ihr euch an neue Plattformen und Trends angepasst?

Änderungen bekommen wir meistens mit, wenn sie längst im Gang sind. Meistens sind wir gefühlt zu spät dran uns anzupassen und es kommt schon die nächste Änderung. Wir versuchen, uns treu zu bleiben und machen auch nicht jeden Trend mit.


Welche Social-Media-Plattformen nutzt ihr am häufigsten, und welche Strategien habt ihr verwendet, um euer Publikum auf diesen Plattformen aufzubauen und zu engagieren?


Melinda nutzt häufiger Instagram und ich Youtube. Wir schauen, was uns selbst interessiert und versuchen, den Inhalt mal mit Humor und mal mit Mehrwert zu produzieren, den wir uns selber gerne ansehen würden. Wir haben keine spezielle Strategie verwendet, es ist alles einfach so passiert 🙂


Wie wichtig ist es für euch, eine persönliche Verbindung zum Publikum aufzubauen, und welche Schritte unternehmt ihr, um diese Verbindung aufrechtzuerhalten? 

Das ist uns sehr wichtig, wir antworten asap auf Kommentare und persönliche Nachrichten und freuen uns, wenn langfristige Gespräche entstehen. Der Austausch macht uns am meisten Spaß.


Wie habt ihr eure Marke als Creator*innen entwickelt und welche Schritte habt ihr unternommen, um sie zu monetarisieren?

Wir lieben Kaffee und Mode und haben uns als Kaffee Experten in Social Media eine kleine Nische besetzt. Wir bekommen häufig Fragen und Nachrichten zum Thema Kaffee. Gerade haben wir ein eBook über Kaffee veröffentlicht und planen da noch viel mehr, wie online Schulungen oder auch persönliche Schulungen von Privatpersonen oder Gastronomen.

Wie habt ihr eure Fähigkeiten und Techniken als Creator*innen verbessert, und welche Rolle hat die Community dabei gespielt? 

Über unsere Community bekommen wir viel Feedback und passen so unseren Content an. Bei YouTube zB Schnitt, Ton und Storytelling. Aber das meiste kommt einfach durch mehr Übung und Geduld. Wir haben nämlich beide nie was mit Marketing oder Social Media gelernt und bringen uns alles selbst bei.

 

Wie seid ihr mit Herausforderungen und Rückschlägen in eurer Karriere als Creator*innen umgegangen, und wie habt ihr euch davon erholt? 

Einfach weitermachen und das machen, was uns Spaß macht. Wenn was gut läuft, feiern wir das und wenn etwas schlecht läuft, lassen wir uns davon nicht runterziehen. Das ist uns ganz wichtig. Wir haben diesen Beruf gewählt, um so frei wie möglich zu sein und deswegen wollen wir uns nicht in einen goldenen Käfig zwängen. Im schlimmsten Fall gehen wir in unsere alten “offline” Jobs zurück, die uns immer viel Spaß gemacht haben.

Wie könnt ihr eure  Kreativität und Inspiration aufrechterhalten, um kontinuierlich neuen und interessanten Content zu produzieren? 

Nur keinen Druck machen, Kreativität kommt und geht von alleine. Sie hat ihre eigenen Regeln und Gesetze. Manchmal kommen uns die Ideen beim Fahren, beim Spazieren, kurz vor dem Einschlafen. Dann merken wir uns das und versuchen es asap umzusetzen. Manchmal kommt die Kreativität auch einfach beim Tun. Wir haben eine Idee kommen aber an einer anderen Stelle wieder raus und finden die sogar besser.


Wie schätzt ihr die Zukunft von Social Media und der Rolle von Creator*innen in diesen Plattformen ein? 

Spannend, schnelllebig, irgendwie verrückt was da passiert. Wir haben über die Plattformen schon so viele tolle Menschen kennengelernt und hoffen das bleibt auch so. Social Media ist wie ein Spiegel unserer Gesellschaft, nur in digital.

Wie geht ihr mit negativen Kommentaren oder Feedback um und wie beeinflusst dies eure Arbeit als Creator*innen? 

Melinda nimmt  negative Kommentare mehr mit als ich, ich lese mir das durch und habe mit negativen Kommentaren manchmal viel Spaß weil es ja mehr über die Person aussagt, die das geschrieben hat. Oft denke ich, dass die Person mir das so am Tisch niemals ins Gesicht sagen würde und Ausdruck ihrer eigenen Unzufriedenheit ist.  Ernstgemeinte Kritik nehme ich an und schaue was ich draus machen kann.

Wie wichtig ist euch die Zusammenarbeit mit anderen Creator*innen und Marken, und wie wählt ihr die richtigen Partner aus? 

Sehr wichtig, wir sind ja bei Social Media. Partner wählen wir  nach dem Motto aus: Würden wir uns das selbst kaufen oder uns freuen, wenn wir das geschenkt bekommen? Bereichert der Partner oder das Produkt unser Leben? Falls ja, dann haben wir ein Match.

Wie vermeidet ihr Burnout und wie bleibt ihr motiviert, kontinuierlich neuen und interessanten Content zu produzieren? 

Bei Burnout Pausen einlegen, alles zur Seite legen.  Die Welt dreht sich ja trotzdem weiter, die Blumen blühen und die Vögel zwitschern auch ohne Social Media. Sich selbst nicht so wichtig nehmen hilft uns sehr. Wir haben alternative Lebensweisen im Kopf, falls wir keine Lust mehr auf das aktuelle Leben haben und das sichert uns emotional ab.

Wie seht ihr die Verbindung zwischen persönlichem Leben und der Arbeit als Creator*innen, und wie trennt ihr beide Bereiche voneinander? 

Das ist ein fließender Übergang. Wir versuchen, uns die Arbeitszeiten zu setzen, aber die halten wir nicht immer ein. Die Arbeit macht uns viel Spaß und wenn wir arbeiten wollen, machen wir das. Wenn nicht, dann eben nicht. Wir erstellen meistens nur Content, der uns auch privat Spaß macht, daher ist eine klare Abtrennung schwer.

Wie wichtig sind Analytics und Messungen bei euer Social-Media-Strategie, und welche Metriken sind für euch am aussagekräftigsten? 

Das sind schon wichtige Indikatoren. Bei Instagram sind die wichtigsten für uns die Story Views, die Interaktion mit der Community und woher diese kommt und bei Youtube ist es das Dashboard, also die Aufrufe, die Wiedergabezeit und wie viele neue Zuschauer dazukommen.

Wie geht ihr mit Rechteproblemen und Urheberrechtsverletzungen in eurer Arbeit als Creator*innen um, und welche Schritte unternehmt ihr, um euch und eure Arbeit zu schützen? 

Damit hatten wir bisher keine Probleme. Wir nutzen Epidemic Sound, um zB keine Urheberrechtsverletzung bei der Auswahl der Musik zu bekommen.

Wie wichtig ist euch Authentizität bei eurer Arbeit als Creator*innen, und wie zeigt ihr eure Persönlichkeit und Einzigartigkeit in den Inhalten? 

Sehr wichtig. Wir zeigen unsere Freude und unsere Enttäuschungen immer direkt. Man kennt uns so und wir nehmen zu 99% one Take Aufnahmen, also reden wir, wie wir reden und sehen aus wie wir aussehen.

Wie schafft ihr es, euch von anderen Creator*innen abzuheben, und welche innovativen Ansätze habt ihr verwendet, um euren Content einzigartig zu machen?

Das sollten lieber andere beantworten. Keine Ahnung, ob wir das schaffen.

Was war die verrückteste Situation, in der ihr euch während eurer Reisen im Van befunden habt?

Ich weiß nicht ob das verrückt war, aber als wir mal im Apennin Gebirge standen, weit weg von jeglicher Stadt, gab es eine Flüchtlingsunterkunft und an dem Platz an dem wir standen kamen abends viele Männer in verschiedenen Gewändern um von dort mit der Familie zu telefonieren oder sich zu beratschlagen. Wir standen da, voll ausgestattet und völlig privilegiert und die anderen mussten flüchten, um in einem fremden Land Schutz zu suchen. Das hat uns mitgenommen und wir haben uns gefragt, wieso nicht einfach alle friedlich und zusammen leben können. Die Antwort fällt je nach Stimmung ziemlich komplex aus. Aber das sind Themen für einen langen Abend.

Was ist das beste und was ist das “schlimmste” am Reisen mit dem Van?

Das Beste ist, dass man sein Zuhause immer dabei hat und sich immer wohlfühlt, egal wo man ist. Vorhänge zu und schon ist die Außenwelt egal. Das Schlimmste ist schlechtes Wetter über eine längere Periode. Weil man halt einfach nur einen Raum hat.

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von reisen | vanlife | kaffee (@melindaunddawid)

Gibt es Videos, die ihr im Nachhinein schlimm oder peinlich findet? 

Schlimm nicht, aber ein bisschen Cringe sind die ersten Videos sowieso immer. Aber das gehört doch dazu. Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der nichts peinlich aus seiner Vergangenheit findet, denkt mal an die Kindergartenzeit, als geheult oder geboxt wurde, nur weil jemand anderes mit dem Trecker gespielt hat.


Auf welche drei Sachen könntet ihr auf Reisen nie verzichten?

Auf Kaffee, auf Internet und die Natur!