Die Corona-Krise nimmt großen Einfluss auf die Weltwirtschaft und damit natürlich auch auf die globale Werbeindustrie. Das Jahr 2020 dürfte nicht nur für die Werbebranche zum „Annus horribilis“ werden. Es ist derzeit unausweichlich, dass sich Werbetreibende fragen, wie sich die Ausbreitung letztlich konkret auf die Werbestrategie und deren Werbeumsätze auswirken wird.

Auch die Rahmenbedingungen für die Schaltung von Social-Ads bei Facebook und Instagram ändern sich aufgrund der fortlaufenden Entwicklungen. Manche Marken sollten ihre geschaltete Werbung überdenken – für manche Marken wird Werbung jetzt wichtiger denn je. Denn die Pandemie verändert für Markenclaims, Produkt-USPs und Neukundenpotenziale teils dramatisch die Gegebenheiten.


In diesem Beitrag zeigen wir Euch, worauf es bei der Schaltung von Social-Ads in der aktuellen Situation ankommt.


1. Check: Laufende Kampagnen

An erster Stelle gilt es zu handeln, indem alle aktuell laufenden Kampagnen auf den Prüfstand gestellt werden. Viele Anzeigen mit dem Always-On Status machen derzeit vielleicht keinen Sinn mehr. Besonders betroffen sind hierbei beispielsweise die Reisebranche oder auch lokale Geschäfte, deren Öffnungszeiten nicht mehr aktuell sind.


Natürlich sind Branding-Kampagnen auch in der aktuellen Zeit notwendig um in ein paar Monaten nicht bei Null anzufangen, aber konkrete Angebote für den Frühling und Sommer sind nicht zielführend.


2. Überdenken von Kampagnen und Anzeigen

Was für bereits laufende Anzeigen gilt, sollte natürlich auch bei der Planung neuer Kampagnen beachtet werden. Dies gilt besonders für folgende Bereiche:

Reisen, Veranstaltungen aller Art, jegliche Aktivität mit mehr als zwei Personen oder persönlicher Nähe, hochpreisige Produkte.


Auch aufdringliche Ads wie „jetzt kaufen“, „kauf das jetzt“ welche die aktuelle Situation komplett ignorieren, sollten in diesen Zeiten nicht eingesetzt werden, da diese erfolglos bleiben werden.


3. Social-Media-Ads ganz einstellen oder jetzt erst Recht werben?

Studien aus der Vergangenheit zeigen tatsächlich, dass es gerade in Krisenzeiten sinnvoll ist weiter ins Marketing zu investieren. Auch hier wird es Gewinner geben. So können Unternehmen, die in dieser Zeit nicht untätig sind in der Regel ihren Marktanteil ausbauen und die Schwäche der Mitbewerber nutzen.

Für viele kleinere Unternehmen ist es aktuell nahezu unumgänglich mit dem Facebook Marketing zu starten. Ohne Facebook Anzeigen wird zum Beispiel kaum ein Restaurant/Café die Möglichkeit haben den neue etablierten Liefer- oder Take-Away-Service bekannt zu machen. Das selbe gilt für viele Einzelhändler, die gerade Online-Shops aus dem Boden stampfen.


Um Unternehmen zu Unterstützen baut Facebook derzeit ein 100 Millionen Dollar Programm auf. Es soll 30.000 Kleinunternehmen in 30 Ländern Werbebudget an die Hand geben um den Betrieb aufrecht erhalten zu können.

CPM/TKP Preise am Boden

Die Gründe dafür, dass die TKP/CPM Preise seit Beginn der Krise in vielen Werbekonten immer weiter fallen hat vor allem zwei Hauptgründe:

Ein Großteil der Werbetreibenden ziehen sich vorerst zurück um die Situation zu beobachten und besser bewerten zu können. Somit ist weniger Wettbewerb am Markt.

Auch durch die Verlegung von Arbeit ins Home-Office, durch Kurzarbeit oder gar den Verlust von Arbeit als auch durch das erhöhte Informationsbedürfnis der Menschen in der Krisenzeit wird deutlich mehr Zeit in den sozialen Netzwerken verbracht. Auch das steigert die Anzahl möglicher Anzeigenplätze.

Die niedrigen Kontaktpreise können gerade in Branchen die von der Corona Krise kaum betroffen sind oder von dieser sogar profitieren also als echter Katalysator gesehen werden. Für Neueinsteiger eröffnen sie vielleicht einen Weg sich ohne große Verluste einmal im Online Marketing auszuprobieren.

Längere Prozesse bei der Freigabe

Womit Werbetreibende aktuell auf jedem Fall rechnen müssen, sind deutlich längere Freigabeprozesse bei Facebook. Diese basieren teilweise auf die Sichtung durch Facebook Mitarbeiter und deren Review-Partner. Kampagnen „Ad-hoc“ einzustellen wird derzeit nicht funktionieren, da viele der Mitarbeiter zum Schutz vor Ansteckungen nicht mehr arbeiten. Hier empfiehlt es sich, mit längeren Vorlaufzeit zu planen und die Ads mit Puffer in den Anzeigenmanager einzuplanen. 

Community Management in Ads

Zudem empfiehlt sich zu Zeiten des Coronavirus, ein besonderes Augenmerk auf das Community Management unter den Facebook Werbeanzeigen zu legen, Persönliche Ängste und Unsicherheiten können dazu führen, das die Anzeigen von Menschen komplett anders wahrgenommen werden, als beabsichtigt. Daher raten wir, stets die Kommentare im Blick zu haben und vorsichtig darauf zu reagieren, um die Folge eines „Corona-Shitstorms“ zu vermeiden.

Fazit

Wie in fast allen Branchen, fordert die derzeitige Corona-Krise auch Anpassungen im Facebook und Instagram-Werbeanzeigen Bereich. Viele Unternehmen stehen nun vor der Frage, wie Strategien angepasst werden sollten, denn nicht jede Branche hat gleichermaßen unter den Auswirkungen der Corona-Krise zu leiden und so auch nicht jede Werbeanzeige. So gibt es auch hier sowohl Herausforderungen als auch Chancen, welche jeweils erkannt und abgewogen werden müssen. Gleichzeitig bieten sinkende Anzeigenpreise aber auch neue Möglichkeiten für Werbetreibende.